Hundefilme


 

Lights, Camera, Action!

Die schönsten Hundefilme im Überblick


Ein guter Film braucht eine gute Geschichte. Und wer könnte bessere liefern als unsere Wohlstandshunde. So inspirierten sie die Filmemacher auf der ganzen Welt fast seit den Anfängen des Films zu rührseligen, todtraurigen, lustigen oder informativen und aufklärerischen Filmen.

Der Kino-Film, wie  wir in heute kennen, wird von Kunsthistorikern meist in das Jahr 1895 zurückdatiert, als die Gebrüder Lumière, einen ersten kurzen Film öffentlich vorführten. Die Handlung war überschaubar. Die Reaktion enorm. Gerüchten zufolge soll das Publikum beim Anblick eines einfahrenden Zuges beeindruckt und verängstigt von seinen Sitzen aufgesprungen sein, weil es befürchtete das Szenario sei echt.
Die ersten beiden Filme, die mir bekannt sind, in denen Hunde in einer tragenden Rolle zu sehen sind, entstammen dem Jahr 1918. "Dem Licht entgegen" ist ein Deutscher Stummfilm, den ich leider bisher nicht gesehen habe. Er ist lediglich fragmentarisch erhalten und handelt von einem Soldaten, der von der Sanitätshündin Senta aus einer lebensbedrohlichen Situation gerettet wird. Der Soldat erblindet zunächst. Senta ist währenddessen an seiner Seite. "Ein Hundeleben" ("A Dog’s Life") ist ebenfalls ein Stumfilm. Allerdings handelt es sich hierbei um eine Komödie von und mit Charlie Chaplin. Der Obdachlose und Streuner Scrabs verbünden sich und schlagen sich gemeinsam durch, wobei sie die ein oder andere amüsante Episode erleben.
Natürlich sind auch zahlreiche angstschürende Streifen entstanden, die Hunde und bestimmte Rassevertreter in ein schlechtes Licht rücken. Doch auf diese Filme möchte ich im Folgenden nicht weiter eingehen. Stattdessen präsentiere ich euch meine Top 5 an "Wohlstandshunde-Filmen" sowie eine Liste mit weiteren sehenswerten Hundefilmen.


5. "Bingo – Kuck mal wer da bellt“ ("Bingo"), USA: 1991, Regie: Matthew Robbins

Die ersten gefühlt 100 Male, als ich mir "Bingo" im Kindesalter angesehen habe, hatte ich noch keinen Hund und habe mir in jeder Sekunde gewünscht, so wie der kleine Chucky einen Hund zu finden - Am besten natürlich einen wie Bingo, einen beigefarbenen Border Collie, der alle Kunststücke kann, mich auf Anhieb versteht und jedes noch so große Hindernis überwindet, um in meiner Näher zu sein. Und genau darum geht es auch in dem Film. Bingo läuft aus seinem alten Zuhause weg und rettet den Jungen Chucky. Doch Chuckys Eltern erlauben keinen Hund, sodass Bingo zurückbleibt, als die Familie umzieht.  Bingo aber folgt seinem neuen Freund über mehrere hundert Kilometer und erlebt dabei viele Abenteuer, bis die beiden wieder vereint sind und selbst Chuckys Vater nichts mehr gegen den Hund sagen kann und will.
Mit am einprägsamsten war wohl der Song, den Chucky zusammen mit Bingo oft gesungen hat: "Ein Junge hatte einen Hund und Bingo war sein Name. B - I - N - G - O!  B - I - N - G - O!  B - I - N - G - O! - und Bingo war sein Name."

4. "Marley & Ich" (Marley & Me"), USA: 2008, Regie: David Frankel

Vorsicht! Obbacht! Diesen Film sollte man sich entweder alleine ansehen oder nur mit Menschen, vor denen man keine Bedenken hat, hemmungslos zu weinen. Denn am Ende bleibt da kein Auge trocken - zumindest bei mir nicht.
"Marley & Ich" ist die Verfilmung des gleichnamigen Buchs von John Grogan. Buch und Film beruhen auf den autobiografischen Erlebnissen des Journalisten.
Es geht darum, dass ein junges Paar beschließt seine Fähigkeiten als Eltern zu testen, indem es einen Labradorwelpen adoptiert - Marley, das Sonderangebot. Der stellt das Leben der beiden zur Belustigung der Zuschauer ganz schön auf den Kopf. Der Zuschaur erlebt mit, wie Kinder geboren werden und wie Marley als geliebter Familienhund immer älter wird.
Neben den zahlreichen komödiantischen Einlagen, die der Film bietet, sollte jedoch nicht darüber hinweggesehen werden, dass die Geschichte eine Familie vorstellt, die mit dem Hund komplett überfordert ist. Es beginnt mit der völlig unüberlegten Anschaffung des Hundes und erreicht seinen traurigen Gipfel, wenn er in die Garage gesperrt wird, die Ehefrau den Hund abschaffen möchte, weil es "nur" ein Hund ist, oder wenn Marley trotz seiner Panikattakten bei Gewitter mit einer Fremden und Beruhigungspillen alleine gelassen wird. 

3. "Ein Hundeleben" ("It's a Dog's Life"), USA: 1955, Regie: Herman Hoffman

Dieser Film ist mittlerweile über 60 Jahre alt und hat leider an Aktualität nichts verloren. Denn es geht grob gesagt um einen Hund, der als Kampfhunf missbraucht wird und in dem aber so viel mehr steckt.
Genauer gesagt geht es um den Bullterrier Wildfire, der sich mit seiner Mutter als Straßenhund durchschlägt. Als diese verschwindet muss er alleine klarkommen und gerät an den zwielichten Patch, der sein Herrchen wird und Wildfire für Hundekämpfe benutzt. Wildfire macht seinen Herren zunächst reich, wird aber von ihm verstoßen, als er einen aussichtslosen Kampf verliert, bei dem es um viel Geld ging. Der schwer verletzte Wildfire wird vom alten Nolan gefunden, der ihn mit auf ein Gestüt nimmt, wo er als Tierpfleger arbeitet. Dort zieht Wildfire als ehemaliger Kampfhund anfangs den Unmut des verbitterten Gutsherren Mr. Wyndham auf sich. Doch schon bald erkennt dieser mehr in dem kleinen weißen Hund. Während der ganzen Reise ist Wildfire von dem Wunsch getrieben, seinen Vater zu töten, der ihn und seine Mutter verließ. Bei einer Hundeschau, zu der ihn Wyndham und Nolan angemeldet haben, trifft er schließlich auf seinen verwandten Konkurrenten...
Die Geschichte ist aus der Sicht des Hundes erzählt und meiner Meinung nach auch für Kinder geeignet, weil trotz der Thematik auf blutige Szenen verzichtet wird. Im Übrigen zeigt sich an Wildfires Optik, wie sich der Rassestandart des Bullterrriers in den letzten 50 - 60 Jahren verändert hat. Wildfires Skelett wirkt leicht und seine Bewegungen dynamisch. Sein Fang ist auch lange nicht so verbogen, wie es heute bei sehr vielen Rassevertretern der Fall ist (In der Fachsprache nennt man das Downface). 

2. "Charlie – Alle Hunde kommen in den Himmel" ("All Dogs Go to Heaven"), USA: 1989, Regie: Don Bluth

Alle Hunde kommen in den Himmel - wie soll es auch anders sein, schließlich sind unsere Hunde von Grund auf gut. Eine wunderbare Vorstellung, wie ich finde, auch wenn ich nicht wirklich an das klassische Modell von Himmel und Hölle glaube. Unzählige Male habe ich diesen Film als Kind gesehen und detailliert mit meiner Schwester nachgespielt. Er landet verdientermaßen auf Platz 2.
Der Film spielt in den 30er Jahren in New Orleans. Schäferhund Charlie wird von seinem ehemaligen Geschäftspartner Carface, einer englischen Bulldogge, heimtückisch ermordet und kommt in den Himmel. Doch Charlie findet, dass seine Zeit noch nicht gekommen war, stiehlt unerlaubt seine Lebensuhr, zieht sie wieder auf und kehrt auf die Erde zurück. Dies bedeuted jedoch, dass er nie wieder in den Himmel zurückkehren kann und in der Hölle landet, wenn seine Uhr ein zweites Mal abgelaufen ist. Zusammen mit seinem Freund Itchy, einem Dackel, und dem Waisenmädchen Anne-Marie erlebt Charlie etliche Abenteuer. Doch auch hierbei kommt ihm sein Erzfeind Carface wieder in die Quere...
Regie fürhrte übrigens Don Bluth. Der war auch für folgende empfehlenswerte Filme verantwortlich: "Mrs. Brisby und das Geheimnis von Nimh", "Feivel, der Mauswanderer", "In einem Land vor unserer Zeit".

1. "Die Hunde sind los" ("The Plague Dogs"), Großbritannien: 1982, Regie: Martin Rosen

Selten habe ich einen so düsteren, emotionalen und fesselnden Film wie "Die Hunde sind los gesehen", ausser vielleicht damals bei "Unten am Fluß", was nicht verwundert, weil bei beiden Filmen Martin Rosen Regie führte. Wer also das Hasendrama mochte, wird "Die Hunde sind los" lieben. Trotz aller dunklen Bilder ist dieser Film mein Platz 1. Vermutlich liegt es daran, dass die Geschichte aus Hundesicht erzählt wird und die Verhaltensweisen, die die beiden Tiere an den Tag legen sehr natürlich erscheinen. Oft dachte ich:"Ja, so würden Klimt und Louni auch reagieren. Davor hätten sie auch Angst. Da würden auch ihre Schwänzchen wedeln." Die realitätsnahen Verhaltensmuster machen diesen Film für mich so besonders eindringlich und sehenswert. Gut gefällt mir außerdem die absolute Kritik an Tierversuchen, die grausamen Foltermethoden in nichts nachstehen. So muss der Hund Wuff etwa bis zur totalen Erschöpfung und Ohnmacht in einem Becken schwimmen, aus dem es keinen Ausweg gibt.
Inhaltlich geht es um Folgendes: Labrador-Setter-Mischling Wuff und Terrier Snitter brechen zu Beginn aus einem Versuchslabor aus, wo sie in der Vergangheit für die Wissenschaft gequält wurden. Snitter hat zum Beispiel eine große Wunde am Kopf, weil Experimente an seinem Gehirn durchgeführt wurden. Nach ihrer Flucht schlagen sich die beiden Hunde mehr schlecht als recht durch und geraten bald in das Visier der Behörden, weil vermutet wird das die ehemaligen Versuchskaninchen mit einer ansteckenden Krankheit infiziert sind. Wuff und Snitter werden erbarmungslos gejagt, sodass sie als einzigen Ausweg den Gang ins Wasser sehen. Sie schimmen immer weiter aufs Meer hinaus in der Hoffnung ihre Insel zu finden...
Der Film basiert auf dem Roman "Die Hunde des Schwarzen Todes" von Richard Adams. Besonders der Schluss weicht vom Film ab und präsentiert - so viel sei verraten - dem Leser ein Happy End.

Weitere Hundefilme:

  • "Heimweh" ("Lassie Come Home"), USA: 1943, Regie: Fred M. Wilcox
  • "Sein Freund Jello" ("Old Yeller"), USA: 1957, Regie: Robert Stevenson
  • "101 Dalmatiner" ("One Hundred and One Dalmatians"), USA: 1961, Regie: Clyde Geronimi, Hamilton Luske, Wolfgang Reitherman
  • "Nikki, Held des Nordens", USA/Kanada: 1961, Regie: Jack Couffer
  • "Die unglaubliche Reise" ("The Incredible Journey"), USA: 1963, Regie: Fletcher Markle
  • "Cap und Capper" ("The Fox and the Hound"), USA: 1981, Regie: Ted Berman, Richard Rich, Art Stevens
  • "Benji – Sein größtes Abenteuer" ("Benji the Hunted"), USA: 1987, Regie: Joe Camp
  • "Scott & Huutsch" ("Turner & Hooch"), USA: 1989, Regie: Roger Spottiswoode
  • "Mein Partner mit der kalten Schnauze" ("K-92"), USA: 1989, Regie: Rod Daniel
  • "Wolfsblut" ("White Fang"), USA: 1991, Regie: Randal Kleiser
  • "Ein Hund namens Beethoven" ("Beethoven"), USA: 1992, Regie: Brian Levant
  • "Iron Will – Der Wille zum Sieg" ("Iron Will"), USA: 1994, Regie: Charles Haid
  • "Weihnachten mit Willy Wuff", Deutschland: 1995, Regie: Maria Theresia Wagner
  • "Balto – Ein Hund mit dem Herzen eines Helden" ("Balto"), USA: 1995, Regie: Simon Wells
  • "Cats & Dogs – Wie Hund und Katz" (" Cats & Dogs"), USA/Australien: 2001, Regie: Lawrence Guterman
  • "Snowdogs – Acht Helden auf vier Pfoten" ("Snow Dogs"), USA: 2002, Regie:      Brian Levant
  • "Antarctica – Gefangen im Eis" ("Eight Below"), USA: 2006, Regie: Frank Marshall
  • "Beverly Hills Chihuahua" ("Beverly Hills Chihuahua"), USA: 2008, Regie: Raja Gosnell
  • "Bolt – Ein Hund für alle Fälle" ("Bolt"), USA: 2008, Chris Williams, Byron Howard
  • "Das Hundehotel" ("Hotel for Dogs"), USA/Deutschland: 2009, Regie: Thor Freudenthal
  • "Hachiko – Eine wunderbare Freundschaft" ("Hachi: A Dog’s Tale"), USA: 2009, Regie: Lasse Hallström
  • "Marmaduke" ("Marmaduke"), USA: 2010, Regie: Tom Dey
  • "Red Dog" ("Red Dog"), Australien: 2011, Regie:Kriv Stenders
  • "Weißer Gott" ("Fehér isten"), Ungarn, Deutschland, Schweden: 2014, Regie: Kornél Mundruczó
  • "Pets" (The Secret Life of Pets"), 2016: USA, Regie: Chris Renaud, Yarrow Cheney

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